Osteoporose Therapie & Behandlung

Die Diagnostik und Therapie der Osteoporose hat in den letzten Jahren wie kaum ein anderer Bereich der konservativen Therapie innerhalb der Orthopädie eine rasante und umfassende Weiterentwicklung durchlaufen.

Osteoporose Therapie & Behandlung

Die Diagnostik und Therapie der Osteoporose hat in den letzten Jahren wie kaum ein anderer Bereich der konservativen Therapie innerhalb der Orthopädie eine rasante und umfassende Weiterentwicklung durchlaufen.

Ergebnisse der DXA Knochendichtemessung mit schematischer Darstellung der Knochen und Graphen

Diagnostik und Therapie

Die Diagnostik und Therapie der Osteoporose hat in den letzten Jahren wie kaum ein anderer Bereich der konservativen Therapie innerhalb der Orthopädie eine rasante und umfassende Weiterentwicklung durchlaufen. Noch vor 10-15 Jahren gab es kaum verwertbares Zahlenmaterial, das sowohl die diagnostischen Bemühungen als auch die therapeutischen Resultate dokumentieren konnte. Heute existieren international verbindliche Leitlinien. Dr. Joseph Heussen hat als Leiter des Fachbereichs Orthopädie die vollständige Weiterbildung zum Osteologen durchlaufen. Das ALBERTUS ZENTRUM  ist osteologisches Schwerpunktzentrum, in dem  nach international anerkannten Leitlinien Osteoporose  diagnostiziert und therapiert wird. Neueste Erkenntnisse werden sofort in die Behandlungskonzepte eingebaut.

Ein eigenes hochmodernes DXA-Messgerät steht innerhalb des Hauses zur Verfügung. Die Messung im Rahmen der Osteodensitometrie erfolgt direkt an der Wirbelsäule bzw. am Hüftgelenk/Schenkelhals. Diese Messorte sind die statistisch am besten untersuchten Regionen. Außerdem kommt es dort zu den meisten bedrohlichen Frakturen. Die Untersuchung ist im Gegensatz zu den meisten anderen Messverfahren nahezu frei von Strahlenbelastung. Die Untersuchung wird auf einer bequemen Untersuchungsliege durchgeführt und dauert ca. 10 Minuten. Es ist dabei nicht einmal erforderlich, die Kleidung abzulegen. Durch dieses Messverfahren lässt sich auf einfache Weise das individuelle Knochenbruchrisiko beurteilen.

Die DXA-Knochendichtemessung zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus

  • Nahezu keine Strahlenbelastung
  • Die Untersuchung ist schmerzlos und absolut ungefährlich
  • Sie können während der Untersuchung bequem liegen oder sitzen
  • Die durchschnittliche Gesamtuntersuchungszeit beträgt ca. 10 Minuten
  • Für die Einschätzung ihres persönlichen Knochenbruchrisikos erhält Ihr Arzt Ergebnisse mit hoher diagnostischer Aussagekraft

Prüfen Sie ihr individuelles Osteoporoserisiko nach den Wechseljahren hier.

DXA-Knochendichtemessung - Ergebnisse auf einem Blatt vor dem Messgerät

Video zu Osteoporose und zur Knochendichtemessung

In dem folgenden Video erklärt Ihnen Dr. Heussen das Verfahren der DXA-Knochendichtemessung und klärt über Ursachen und Therapierformen bei Osteoporose auf.

Transkription des Videos „Osteoporose“

(Intro: Gebäude des AZ, Text-Overlay: Osteoporose – Ursachen und Behandlungen;
Szene: Orthopäde Dr. med. Joseph Heussen sitzt in einem Behandlungsraum und spricht in die Kamera)

Wir als Osteologisches Schwerpunktzentrum des Dachverbandes „Osteologie“ beschäftigen uns mit dem Thema Osteoporose, weil es ohne Übertreibung in der Bundesrepublik Deutschland als Volkskrankheit bezeichnet werden kann. Sieben bis acht Millionen erkrankte Personen, von denen nicht alle wissen, dass sie überhaupt Osteoporose haben, sprechen eine klare Sprache. Das sind 10 % der Bevölkerung.

(Szene: Dr. Heussen steht neben einem Flipchart. Es wird „Bruchrisiko bei Osteoporose“ eingeblendet. Auf dem Flipchart ist ein Diagramm zu sehen, das von unten links nach oben rechts ansteigt. Die X-Achse zeigt „T 0 -1 -2 -3 -4“. Dem Wert -1 ist auf dem Diagramm der Wert „2x“ zugeordnet, dem Wert- 2 „4x“, dem Wert -3 „8x“ und dem Wert -4 „16x“)

Um zu erklären, was das Bruchrisiko in Wirklichkeit bedeutet, wie hoch das Risiko tatsächlich im Einzelfall ist, habe ich ein kleines Schaubild vorbereitet. Wir sehen hier so eine Grafik. Da unten den T-Wert. Der T-Wert ist eine statistische Größe, die uns ein Maß gibt dafür, wie der persönliche Messwert abweicht von einer großen Vergleichsgruppe, die normale Messwerte hat. Das ist also eine statistische Größe ohne Einheit, wie Kilogramm oder Zentimeter. Der T-Wert ist eine Zahl ohne Einheit. Denn die Null, die ich hier eingekreist habe, ist der Normalwert. Null bedeutet, mein persönlicher Wert ist weder schlechter noch besser als der Durchschnitt der großen Vergleichsgruppe. Damit bin ich gesund. Der Normwert, der Normalwert in der Knochendichtemessung, die wir nach dem DXA-Verfahren durchführen – dazu sage ich gleich noch mehr – ist minus eins. Bis dahin reicht der Normalwert. Minus eins heißt, wir sind eine Standardabweichung unter dem Durchschnitt der gesunden Vergleichsgruppe mit unserem persönlichen Messwert.

Was bedeutet das für das Bruchrisiko? Sie sehen diese grüne Kurve und Sie sehen, dass die im hinteren Bereich sehr steil ansteigt. Das ist das Frakturrisiko. Hier habe ich Zahlen hingemalt: die zwei, die vier, die acht und die sechzehn. Bei minus eins, was durchaus noch ein Normalwert ist, ist das Frakturrisiko bereits doppelt so hoch wie bei dem Patienten, der einen Normalwert hat. Die minus zwei hier bietet bereits ein vierfach erhöhtes Bruchrisiko gegenüber dem Normalwert, die minus drei ein achtfach erhöhtes Risiko. Und bei minus vier liegen wir beim 16-fachen. Man kann sich denken, dass das der gefährliche Bereich ist, wo die Kurve am schnellsten ansteigt. Die Osteoporose ist von uns als Fachgesellschaft definiert mit minus 2,5. Da fängt die Osteoporose an. Ab da – und schlechter – nennen wir es Osteoporose. Bis minus eins – wie ich gerade sagte – ist der Normalwert. Von minus eins bis minus 2,5 sprechen wir von einer Osteopenie. Das ist die Vorstufe der Osteoporose.

(Szene: Im Hintergrund wird exemplarisch das Ergebnis einer DXA-Knochendichtemessung eingeblendet)

Wie erhalten wir die nötigen Informationen, ob eine Osteoporose vorliegt? Das standardisierte Messverfahren sehen Sie hier neben mir: Das Messprotokoll der DXA-Knochendichtemessung. Das ist der Goldstandard, wie wir sagen, in der Osteologie, vergleichbare, sichere Zahlen für Therapie und Diagnostik zu bekommen.

Es gibt verschiedene Messverfahren. Das DXA-Messverfahren ist, wie gesagt, das, was eingesetzt werden sollte. Es hat den Vorteil, sehr schnell, sehr nebenwirkungsarm zu sein – sehr sicher, weil eine große Vergleichsgruppe dahintersteht und so sichere Zahlen zustande kommen. Wo messen wir? Es ist nicht nur wichtig, mit welchem Verfahren gemessen wird, sondern auch, wo gemessen wird. Wir sollten immer dort messen, wo das höchste Risiko besteht, wo das größte Frakturrisiko besteht. Das ist die Wirbelsäule und das ist ganz entschieden auch der Schenkelhals. An der Wirbelsäule sollen die ersten vier Lendenwirbel gemessen werden. Wir kriegen dann Vergleichszahlen über die einzelnen Wirbel eins bis vier. Hier sehen wir: Jeder einzelne Wirbel wird gemessen, und dann nehmen wir für die Beurteilung und für die Therapie den Durchschnitt der Wirbel eins bis vier – und dort den T-Wert, den wir schon kennengelernt hatten. Ursachen der Osteoporose: Was sind die Ursachen der Osteoporose? Um das zu verstehen, müssen wir zunächst unterscheiden zwischen primärer und sekundärer Osteoporose. Die primäre Osteoporose ist die ererbte Osteoporose. Die primäre Osteoporose ist also die ererbte Form, ohne dass eine weitere Erkrankung eine Rolle spielt. Die sekundäre Osteoporose wird durch andere Einflüsse verursacht, die innerhalb des Körpers liegen können – wie zum Beispiel eine Schilddrüsenstoffwechselstörung – oder durch Medikamente, die längere Zeit eingenommen werden und dann Nebenwirkungen entwickeln können, wie Osteoporose.

Wie sieht die Osteoporose-Behandlung, die Therapie der Osteoporose im Einzelnen aus? Das richtet sich natürlich nach dem Schweregrad, nach dem individuellen Erkrankungsbild. Eine wesentliche Säule der Therapie der Osteoporose ist die Verbesserung der Muskelfunktion. Die Muskulatur bildet mit dem Knochen eine funktionelle Einheit. Gut funktionierende, starke Muskulatur beansprucht den Knochen mehr, was zu verbessertem Knochenaufbau führt. Eine wesentliche Säule der Therapie besteht also aus Physiotherapie, Trainingsmethoden, verschiedenen Sportarten. Die Ernährung bei Osteoporose spielt eine große Rolle. Welche Ernährung kann bei Osteoporose empfohlen werden? Ganz wichtiger Basisbaustein ist die kalziumreiche Ernährung. Man sollte auf eine ausgeglichene Ernährung achten. Wichtig ist auch, den Vitamin-D-Spiegel im Auge zu behalten. Vitamin D ist ein sehr wichtiges, steuerndes Vitamin für den Knochenstoffwechsel, welches ermöglicht, dass der Knochen sich stabilisiert und Kalzium in die Knochen aufgenommen wird. Vitamin D ist sehr häufig zu niedrig. Was spürt der Patient? Welche Anhaltspunkte hat der Patient? Wie sind Osteoporose-Schmerzen oder Schmerzen bei Osteoporose gestaltet? Die Osteoporose verursacht keine Schmerzen. Deswegen ist die Prävention ausgesprochen wichtig. Schmerzen entstehen erst dann, wenn Brüche aufgetreten sind. Die Therapie der Osteoporose wird natürlich häufig auch medikamentös durchgeführt. Es gibt aber grundsätzlich zwei Wege: Es gibt Medikamente, die den Knochenabbau hemmen oder Medikamente, die den Knochenaufbau fördern.

Medikamente, die beides tun, gibt es auch. Man muss im Einzelfall entscheiden, welches therapeutische Konzept das Richtige ist. Dafür muss der erfahrene Osteologe das persönliche Risikoprofil des Patienten genau kennen. Zum Beispiel das Risiko für Stürze, den Body-Maß-Index – also das Verhältnis von Körpergröße und Körpergewicht –, was auch mit der Frakturwahrscheinlichkeit und Sturzwahrscheinlichkeit zu tun hat. Aber auch die genetische, die familiäre Vorbelastung in der Familie, die Medikamente, die eingenommen werden. Die DXA-Knochendichtemessung ist ein wichtiger Baustein, aber nur ein Baustein für die richtige Entscheidung und den richtigen Weg. Erfahrung und persönliches Kennen des individuellen Profils des Patienten – das ist letztendlich das Entscheidende. Osteoporose ist heute kein Schicksal mehr. Osteoporose ist eine behandelbare Erkrankung, und in den allermeisten Fällen können damit die teilweise lebensgefährlichen Frakturen im höheren Lebensalter verhindert werden. Wichtig ist es daher, die Weichen rechtzeitig zu stellen. Das heißt: Bevor Frakturen entstehen, Risiken erkennen. Die DXA-Knochendichtemessung hilft uns in der Prävention. Zusammen mit dem persönlichen Gespräch und der Einschätzung des Risikoprofils kann man wesentliche Risiken im höheren Lebensalter vermeiden beziehungsweise deutlich reduzieren.

(Szene: Outro, Logo des AZ mit dem Gebäude im Hintergrund)

Orthopädie Mönchengladbach - Team der Orthopäden

Vereinbaren Sie einen Termin zur Vorbesprechung!

Haben Sie Fragen oder möchten einen Termin vereinbaren? Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns.